Herr Klemm bittet Herrn Stoll um seine Informationen zur Integrierten Leitstellt – ILS Altmark (nachfolgende ILS genannt).

 

Herr Stoll begrüßt die Anwesenden und spricht zum Thema:

 

In der ILS arbeiten zurzeit mit 17 Disponenten. Diese 17 Disponenten sind 365 Tage im Jahr im Einsatz. Jeweils 3 Disponenten sind  in einer 12 Stunden Tag- und  Nachtschicht eingesetzt. Die anfänglichen Probleme technischer Art konnten nach und nach mit den entsprechenden Herstellern und Firmen ausgebessert werden. Die anfänglichen Befürchtungen, dass es Probleme bei doppelten Straßennamen aus dem Altmarkkreis Salzwedel und dem Landkreis Stendal kommen könnte, sind nicht eingetreten. Es wurde darauf geachtet, dass immer jeweils ein Disponent aus jedem Landkreis anwesend ist. Nach 1 1/2 Jahren ILS können wir sagen, dass wir im Jahresdurchschnitt ca. 40.000 Anrufe entgegennehmen. 32.000 Anrufe ziehen den Einsatz eines Notarztes bzw. Rettungsdienstes nach sich. Die anderen 8.000 Anrufe sind Anrufe für Aufgaben die der Landkreis außerhalb der Dienstzeit wahrnehmen muss. Dazu gibt es im Ordnungsamt einen Bereitschaftsdienst. Das Auffinden von toten Tieren nach Verkehrsunfällen zählt u. a. dazu. Mit den Führungskräften der Feuerwehren der Verbands- und Einheitsgemeinden, dem Kreisbrandmeister  und den politisch Verantwortlichen aus den Bereichen Salzwedel und Stendal wurden Termine in der Leitstelle gemacht. Vor Ort wurde besprochen, wie die Arbeit in der Leitstelle funktioniert. Im persönlichen Gespräch konnten viele Sachen aufgeklärt werden und Verbesserungsvorschläge entgegengenommen werden, die auch umgesetzt wurden. Wir sind auf dem richtigen Weg zu einem guten Miteinander.

Auch die anfänglichen Probleme mit der Arbeitsaufstellung (viele Plusstunden) konnten beseitigt werden. Momentan liegt die höchste Plusstundenzahl eines Mitarbeiters bei 20 Stunden. Andere Mitarbeiter konnten ihre Plusstunden abbauen, da auch neue Disponenten eingestellt wurden. Die neuen Kollegen sollen die Kollegen ersetzen, die dann in den Ruhestand gehen. Es wird auch noch weitere Ausschreibungen für Disponenten in der ILS geben. Im Jahr 2016 werden uns Mitarbeiter verlassen, die dann ersetzt werden müssen. Die Einstellung muss zeitnah erfolgen, damit die neuen Kollegen die entsprechenden Lehrgänge und Nachweise erhalten und ab 2016 voll einsetzbar sind. Ein weiteres großes Thema sind die Hilfsfristen, d. h. wenn der Anruf bei dem Disponenten ankommt, muss er  innerhalb einer Minute analysieren,  welcher Sachverhalt vorliegt und welches Rettungsmittel das geeignete und in der entsprechenden Zeit ist. Im Landkreis Stendal kommt z. B. der Rettungshubschrauber bundesweit am häufigsten zum Einsatz. Gerade im ländlichen Raum ist es oft nicht möglich, den Notarzt in der entsprechenden Zeit am Einsatzort zu haben. Dazu werden verschiedene Rettungshubschrauber, die in und um Sachsen-Anhalt stationiert sind, abgefordert.

 

Herr Klemm bedankt sich für die Ausführungen und eröffnet die Diskussion.

 

Herr Stapel hinterfragt: 32.000  Anrufe ziehen den Einsatz eines Notarztes nach sich. Diese Zahl kommt ihm für beide Landkreise sehr hoch vor. Wie sind die Zahlen in anderen Landkreisen?

 

Herr Stoll erwidert: Das Anrufaufkommen wurde so erwartet. Die Einsätze pro Landkreis lagen bei ca. 12.000 bis 14.000. Im Jahr 2014 waren es 40.000 Anrufe aus denen 32.000 Rettungsdiensteinsätze entstanden, die allerdings die qualifizierte Patientenbeförderung beinhaltet, d. h. der Arzt die Verlegung und Begleitung des Patienten notwendig macht. Hier kommen dann neben Notarztwagen auch andere Rettungsfahrzeuge oder der Rettungshubschrauber zum Einsatz. Leider werden die Einsätze von den Bereitschaftsärzten auch oft auf die 112 abgewälzt, die eigentlich keine Notfalleinsätze sind. Dem wollen die Krankenkassen entgegensteuern. Es wurde ein Fahrdienst für die Bereitschaftsärzte eingerichtet. (Der Arzt wird von zu Haus abgeholt, zum Einsatzort gebracht und dann wieder nach Haus gefahren.) Leider wird die entsprechende Telefonnummer für die Bereitschaftsärzte 116 117 nicht so oft genutzt wie es wünschenswert wäre. Wenn ein Rettungsmittel angefordert wird und es nicht zum Transport kommt, wird dies als Fehlfahrt gewertet. Für den Leistungserbringer gibt es dann keine Kostenerstattung. Hier muss differenziert werden.

 

Herr Schober: Die Arbeit mit dem digitalen Sprechfunk der Feuerwehr und Leitstelle hat sich wirklich bewährt. Bei dem Großereignis in Wilhelmshof kamen teilweise 300 Einsatzkräfte  zum Einsatz. Die Technik hat sich auch mitten im Wald als absolut zuverlässig bewährt.

 

Herr Klemm beendet den Tagesordnungspunkt 5, da es keine weiteren Beiträge zur Diskussion gibt.