Herr Menzel (Leiter I-Kita "Kunterbunt" in Stendal) zeigt einen in der Entwicklung befindlichen Missstand auf. Vor kurzem gab es ein Gespräch zwischen Frau Müller (Jugendamt), Frau Rütten (Sozialamt) und einer Kollegin vom Gesundheitsamt, weil wir z. Z. 13 nicht belegte Kindergarten- Plätze für integrative Kinder haben. Wir haben die Rückmeldung bekommen, dass es keine integrativen Kinder im Bereich Kindertageseinrichtung gäbe. Ich habe mir die Mühe gemacht, habe die integrativ im Landkreis Stendal arbeitenden Einrichtungen angerufen und nachgefragt, wie deren Situation ist. Die Situation ist in neun erreichten von 13 vorhandenen Einrichtungen ähnlich, sie haben ab August 2018 keine Anmeldungen für integrative Kinder, halten aber diese Plätze teilweise weiterhin vor. Unser Gefühl ist, und das spiegelt sich in allen Telefonaten wider, dass es diese Kinder eigentlich doch gibt, der Förderbedarf da ist, aber durch die Zuweisungsstelle (Sozialamt) nicht dementsprechend erkannt oder nicht umgesetzt wird. Belegen nun diese Einrichtungen die Plätze mit Regelkindern, so sind diese Plätze für zwei bis vier Jahre weg. Viele Einrichtungen denken darüber nach, diese Plätze umzuswitchen. Irgendwann wird es aber den Bedarf an i-Plätzen wieder geben – das wollte ich nur mal ansprechen.

Frau Müller erklärt, dass dieses Problem hier und heute nicht allumfassend erörtert werden kann. Das Problem ist bekannt, und wir werden im Rahmen der beabsichtigten Fortschreibung der Bedarfsplanung dieses Thema aufgreifen. Voraussetzung für die Belegung der i-Plätze ist, dass dem entsprechenden Kind Eingliederungshilfe gewährt wird in Form der integrativen Betreuung. Ist das nicht geschehen, gibt es keinen Betreuungsanspruch. Diese Situation erleben die Einrichtungen momentan und wir sehen das auch mit Besorgnis.