Herr Prange übergibt das Wort an Herrn Rudolf Maier von der Landesstraßenbaubehörde.

Herr Maier stellt sich kurz vor und erläutert danach den bisherigen Stand des Ausbaus der BAB 14: Im Übersichtsplan (Anhang zum TOP 8 – ist dem Ratsinformationssystem Session beigefügt) zeigen sich die beiden Verkehrseinheiten (VKE), die sich derzeit im Bau befinden. Das ist zum einen die Anschlussstelle Colbitz (VKE 1.3). Diese Verkehrseinheit führt bis in die Nähe der Ortslage Dolle und befindet sich momentan im schweren Tiefbau. Beim Vorbeifahren kann man erkennen, dass sich die beiden großen Grünbrücken im Bau befinden.

Auch mit der zweiten Verkehrseinheit (VKE 1.4) wurde schon begonnen. Diese beginnt in Höhe der Ortslage Dolle und endet an der Anschlussstelle Lüderitz. Dort ist momentan die Baumfällung im vollen Gange.  Dadurch wird das Baufeld für die folgenden Arbeiten frei geräumt. Die Arbeiten sehen vorrangig so aus, dass im Wald Grünbrücken errichtet werden.

In der VKE 1.3 gibt es insgesamt 5 Brückenbauten und in der VKE 1.4 18 Brückenbauwerke. Es sind also zunächst einige Brücken herzustellen, bevor der eigentliche Streckenbau weitergeführt werden kann. In der VKE 1.3 werden ca. 8 km und in der VKE 1.4 ca. 14 km gebaut. Ein großer Teil des Neubaus siedelt sich bereits im Landkreis Stendal an.

Der Abschnitt zwischen Colbitz und Dolle (VKE 1.3) wird im November 2020 fertig sein. Im Folgeabschnitt (VKE 1.4) beginnen nach der Baumfällung die ersten vorbereitenden Maßnahmen (Umfahrung und Baustraßen). Dadurch sollen die Brückenbauwerke bedient werden und die Baustellen umfahrbar sein. An zwei Grünbrücken müssen Umfahrungen eingerichtet werden, wodurch der Verkehr umgeleitet wird. Durch die Umfahrungen ist dann der Brückenbau möglich.

Den Kuhgrund wird eine 100 m lange Talbrücke überspannen. Auch um das Bauwerk 27 A (Kreisstraße K 1187) wird eine Umfahrung gebaut, damit während des Baus der Verkehr aufrechterhalten werden kann.

In der Tangerniederung wird aufgrund des schwierigen Baugrundes eine Vorschüttung notwendig werden. Nach der Setzungszeit kann dort der Straßenbau weitergeführt werden.

Das sind also die beiden Verkehrseinheiten, welche momentan im Fokus liegen und für die das Baurecht vorliegt. Ab Lüderitz beginnt dann der Abschnitt VKE 1.5. Wir gehen davon aus, dass für diesen Abschnitt Mitte nächsten Jahres das Baurecht vorliegen wird.

Herr Prange fragt, wann ungefähr der zweite Bauabschnitt bis Lüderitz fertig gestellt werden soll? Wenn das Baurecht für den Abschnitt VKE 1.5 vorliegt, wie sieht dann die weitere Vorgehensweise aus?

Herr Maier antwortet, dass es das Ziel ist, bis 2022 den Abschnitt bis Lüderitz fertig zu bauen. Sollte das Baurecht für den Abschnitt 1.5 erteilt werden, werden alle vorbereitenden Maßnahmen eingeleitet und durchgeführt (Baufeld, Kontrolle durch Archäologen, Ausgleichsmaßnahmen für Landschaftsbau und vorbereitende Maßnahmen für den Brückenbau).

Herr Prange möchte wissen, warum die Brücken zum Schluss gebaut werden (Elbbrücke)?  

Herr Maier erklärt, dass es sich hierbei um Abschnitte und Gebiete handelt, die beklagt werden. Zum Thema Elbbrücke liegt auch eine Klage vor. Somit wurde auch noch kein Baurecht erteilt. Wenn das Baurecht dann erteilt ist, muss sich zunächst um den Landschaftsbau gekümmert werden. Das bedeutet, es müssen Ausgleichsflächen geschaffen werden. Erst wenn die Fläche gebaut ist, sie sich gesetzt hat und von den Tieren angenommen wurde, kann gebaut werden.

Herr Peine hat mehrere Fragen.

1.    Wie ist der Sperrablauf geplant? Gibt es dort bestimmte Zeiträume für Sperrungen?

Herr Maier: Wir versuchen, die Beeinflussung des Verkehrs der B 189 möglichst gering zu halten. Alle Möglichkeiten, ohne Sperrungen zu arbeiten, nutzen wir aus. Beim Anschluss der Umfahrung an die B 189 wird es ohne halbseitige Sperrungen leider nicht funktionieren. Man rechnet damit, dass es an den Schnittstellen circa 2 Wochen pro Bauwerk zu Verkehrseinschränkungen kommen wird.

2.    Wie werden die Erdmassentransporte ablaufen?

Herr Maier: Wir versuchen, die Transporte möglichst innerhalb der Baustelle zu belassen. Dafür etablieren wir relativ frühzeitig eine Baustraße im Baufeld der Autobahn. Im Vorschüttungsbereich gibt es massive Befunde der Archäologie. Unser Bauablauf muss dahingehend angepasst werden. Es sind 3 km zu bauen. Dabei sind wir überwiegend in Dammlage (4 bis 5 Meter hohe Dämme), die gebaut werden müssen. Dazu haben wir auch noch den Lärmschutzwall zu bauen. Das wird über die B 189 abgewickelt werden müssen. Die Zufahrten der Baustraßen werden dafür an geeigneter Stelle etabliert werden, damit es hier nach Möglichkeit zu geringsten Beeinflussungen kommt. Es wird aber mindestens eine Baustellenzufahrt an der B 189 und an der L 30 hergestellt werden.

3.    Wo wird die Aufforstung erfolgen?

Herr Maier: Die Aufforstungsflächen sind verteilt. Die Flächen liegen nicht unbedingt trassennah. Es sind einige Entfernungen dabei. Die Größe ist abhängig von den Flächen, die wirklich gefällt werden.

4.    Ist für Schleuß eine Lärmschutzmaßnahme geplant?

Herr Maier: In Schleuß wird ein Lärmschutzwall gebaut, so wie er bisher auch geplant war, und auf der Gegenseite eine Lärmschutzwand.