Sitzung: 11.03.2009 Ausschuss für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Vorlage: 501
Herr Handschag: Im Rahmen der Tätigkeit des
Ausländerbeauftragten gibt es viele Überschneidungen mit den Tätigkeiten des
Netzwerkes für die Integration von Migranten. Mein Ziel ist es, das
Zusammenleben zwischen Deutschen und Migranten zu verbessern. Der Anteil der
Ausländer an der Gesamtbevölkerung beträgt im Bund zur Zeit 8,89 %, im Land
Sachsen-Anhalt 1,9 %, im Landkreis Stendal 1,6 %. Dennoch sollte man nicht
verkennen, dass die gefühlte Anzahl auf Grund der Wahrnehmung durch die
Bevölkerung höher ist. Künftig sollen alle Personen mit Migrationshintergrund
erfasst werden. Zur Zeit werden in der Statistik nur Ausländer erfasst, die noch
keine deutsche Staatsbürgerschaft haben. Es geht auch im einzelnen darum, die
räumliche Verteilung im Landkreis zu erfassen. 70 % aller Ausländer leben in
der Stadt Stendal. Den Schwerpunkt der Arbeit des Ausländerbeauftragten sehe
ich in der Arbeit an den Schulen. Schulen und Kindertagesstätten sollten im
Hinblick auf die Bekämpfung von Ausländerfeindlichkeit aktiv werden. An einigen
Schulen im Land Sachsen-Anhalt läuft zur Zeit die Aktion „Schule ohne Rassismus
– Schule mit Courage“. Leider nimmt zur Zeit keine Schule im Landkreis Stendal
an diesem Projekt teil. Der Ausländerbeauftragte wird sich speziell für dieses
Projekt einsetzen und hier an den Schulen dafür werben. Darüber hinaus
unterstützt er auch kulturelle Projekte der Integrationsarbeit, da hier die
Zuwanderer eine sehr gute Möglichkeit haben, sich darzustellen. Die Zuwanderer
haben sich aktiv an den kulturellen Veranstaltungen, zum Beispiel
interkulturelle Treffs am Theatervorplatz, beteiligt. Unterstützen wird der
Ausländerbeauftragte das Bestreben der Zuwanderer, eine Migranteninitiative zu
bilden und so selbst mitzuwirken an Projekten, die durch das Netzwerk an
Schulen und Kindertagesstätten initiiert werden. In meinem letzten Bericht
hatte ich noch die Auffassung vertreten, für einzelne Migrantengruppen
spezielle Organisationen, Vereine, Verbände zu gründen. Dieses Vorhaben würde
ich aus heutiger Sicht nicht weiter verfolgen, vielmehr unterstütze ich eine
Stendaler Migranteninitiative, die sich aus den unterschiedlichen ethnischen
Gruppen zusammensetzt. Als weiteres Vorhaben besteht die Absicht, die Chancen
der Migranten auf dem Arbeitsmarkt zu stärken. Diesbezüglich muss mehr auf die
Arbeitgeber zugegangen werden. Mit den Partnerregionen des Landkreises Stendal,
Jarzewo und Mazeikiai
gibt es zur Zeit sehr wenig Zusammenarbeit,
diese soll künftig wieder gestärkt werden.
Frau Schimmelpfennig: Künftig müssen wir unsere Angebote hinsichtlich der
Integrationsarbeit umstellen. Die Gruppe der Zuwanderer hat sich in den letzten
Jahren deutlich geändert. Es kommen keine Spätaussiedler mehr in den Landkreis
und nur sehr wenige Asylbewerber. Zugenommen hat die Zahl der
Arbeitsmarktmigranten, die in unserem Landkreis tätig werden, zum Beispiel
medizinisches Personal, im Zellstoffwerk u.a.
Frau Dr. Paschke: Die vorliegenden Unterlagen erfassen zur Zeit nur den
Personenkreis in der Stadt Stendal. Ich erwarte vom Ausländerbeauftragten, dass
er eine Statistik über die Zuwanderung im gesamten Landkreis Stendal
zusammenstellt. Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt der Arbeit ist die
Vernetzung der Kräfte, die hauptamtlich auf dem Gebiet der Zuwanderung tätig
sind.
Ergänzungen zur Abstimmung / zum Beschluss:
Die Drucksache 501 wird einstimmig zur Kenntnis genommen.