Beschluss: mehrheitlich zugestimmt

Herr Stoll stellt die Fakten zum Erhalt des Bahnhaltepunktes Steinfeld anhand einer vorbereiteten Power-Point-Präsentation vor. Die Präsentation ist unter Tagesordnungspunkt 7 im Informationsportal des Kreistages des Landkreises Stendal eingestellt.

Frau Kleemann fragt, ob der Bahnhof Hohenwulsch geschlossen wird, beziehungsweise wie viel weniger Züge anhalten werden.

Herr Stoll antwortet, dass der Bahnhaltepunkt Hohenwulsch mit dem Bus stündlich angefahren wird, es aber weniger Zughalte geben wird.

Frau Theil hinterfragt, warum es dann eine stündliche Anfahrt des Busses geben muss.

Herr Stoll erläutert, dass die Deutsche Bahn dies für notwendig hält, damit mehr Ein-und Ausstiege zu Stande kommen. Die Züge im Bahnhof in Hohenwulsch fuhren zuvor im Halbstunden-Takt. Der neue Stunden-Takt soll mit den Busanfahrten abgeglichen sein.

Frau Kleemann fragt, ob es für den Bahnhof in Hohenwulsch eine Zählung gab, wie für den Bahnhof Steinfeld.

Herr Stoll verneint dies. Es gibt eine Zählung von der NASA, wobei 115 Ein-und Ausstiege am Tag im Jahresdurchschnitt aufgenommen wurden.

Frau Kleemann stellt klar, dass man eine sehr gute Begründung braucht die Zughalte in Hohenwulsch zu reduzieren, obwohl es dort eine starke Frequentierung der Züge gibt.

Herr Stoll bezieht sich auf den Regionalexpress, welcher eine schnellere Verbindung hat.

Frau Theil erkundigt sich, um wie viel sich die Fahrtzeiten mit der Buslinie 930 verlängern werden.

Herr Stoll antwortet, dass die Fahrzeiten sich um zehn Minuten erhöhen.

Frau Matzat spricht davon, dass es in Zukunft dazu kommen kann, dass es weniger Fahrgäste gibt, wenn sich die Fahrzeiten verschlechtern.

Herr Stoll erläutert daraufhin, dass man in dieser Rechnung nicht mit dem Konjunktiv-Geld gerechnet hat, da man nicht voraussehen kann wie sich das Verhalten der Fahrgäste entwickelt.

Frau Kleemann fragt, ob nicht mehr dazugehöre, als den Bahnhaltepunkt Steinfeld zu erhalten.

Herr Stoll erklärt, dass die NASA nicht davon ausgeht, dass es eine Verbesserung in Steinfeld gibt. Sie hofft auf Vermeidung von Parallelverkehr, Abstimmungen und Anschließung von bestimmten Regionen, sodass mehr Fahrkarten verkauft werden.

Frau Kleemann möchte wissen, ob die Orte Dannewitz, Belkau, Schernikau und zum Schluss auch Steinfeld durch den Bus angefahren werden. Wurde dies in der Buslinienplanung so angedacht?

Herr Stoll kann diese Frage noch nicht beantworten, da es bei der Linienführung noch keine Gespräche zur Taktung gab. Die Aufgabe der nächsten Jahre ist es, ein ÖPNV-Konzept aufzustellen. Momentan fährt der Landkreis in einem Interimsvertrag, da ab dem 01.08.2020  die Verkehrsleistung neu, durch eine europaweite Ausschreibung, vergeben werden soll.  Derzeit herrscht das Wittenberger-Modell vor, in dem keine Felxibilität für solche ÖPNV-Konzepte gegeben ist. Mit der Taktung der Bahn wird es zukünftig immer notwendig, Absprachen zu treffen. Außerdem muss man sich mit dem Thema Rufbus noch einmal intensiv beschäftigen, da es im Moment ein sehr hohes Angebot gibt, die Abrufquote allerdings nur bei circa drei-vier Prozent gibt.

Herr Luksch findet das Grundkonzept gut, welches über die Jahre ausgebaut werden kann. Das wichtigste Thema zunächst ist aber die Erhaltung des Bahnhaltepunktes Steinfeld.  Ein geschlossener Bahnhof wieder nicht so schnell wieder eröffnet.

Frau Radtke wirft ein, dass die Fraktion „Pro Altmark“ dem Konzept nicht zustimmen wird. Die Fahrgäste können auch die Haltepunkte der Bahn in Kläden und Hohenwulsch nutzen, in dem sie einen kleinen Teil des Weges mit dem Auto, Fahrrad oder auch ÖPNV abdecken. Wir möchten die Kreisverwaltung bitte, zu prüfen, ob die 270,000 € pro Jahr in den ÖPNV investiert werden könnten.

Herr Prange betont, dass die 270,000 € nicht im Haushalt veranschlagt sind.

Frau Theil fragt, warum der Vertrag bis 2038 geschlossen werden muss.

Herr Stoll antwortet, dass es ein Vorschlag der NASA war und dieser nicht verhandelbar ist. Er vermutet, dass die NASA über diesen Zeitraum den Ausbau des Bahnhaltepunktes Steinfeld refinanzieren will.

Frau Theil würde es begrüßen den Bahnhaltepunkt zu erhalten. Natürlich ist es viel Geld, was der Landkreis über die Jahre in die Hand nehmen muss, aber die Aufwertung des Bahnhaltepunktes Hohenwulsch muss man dabei mit betrachten. Zudem befindet sich der straßenbegleitende Radweg zwischen Bismark und Hohenwulsch im Bau. Dadurch können ebenfalls die Fahrgastzahlen in Hohenwulsch erhöht werden.

Frau Matzat fragt, was die Stadt Bismark dazu sagt, noch mehr Bushaltestellen für den Mini-Stadtverkehr schaffen zu müssen.

Herr Stoll erklärt, dass bei der Entwicklung des Konzeptes die Bürgermeisterin von Bismark beteiligt war.

Frau Teil möchte wissen, warum die Vorlage so spät gekommen ist.

Frau Matzat fragt, wieso die Power-Point-Präsentation nicht mit der Beschlussvorlage ausgehändigt wurde.

Herr Stoll erläutert, dass die Vereinbarung mit dem Konzept der Beschlussvorlage beiliegt. Die Präsentation fasst dieses Konzept nur noch einmal kurz zusammen. Das Konzept wurde von der NASA kurzfristig eingereicht, obwohl sie wusste, dass hierfür das Kreistags-Votum notwendig ist. Die Entscheidung muss der NASA einen Tag nach dem Kreistag mitgeteilt werden, da sie mit den Baumaßnahmen beginnen wollen.

Herr Bootz hinterfragt den Unterschied zwischen Regionalbahn und Regionalexpress? Gibt es Preisunterschiede zwischen der Businanspruchnahme oder einer privaten Fahrtmöglichkeit?                                

Herr Stoll verneint die erste Frage. Die zweite Frage beantwortet er an folgendem Beispiel: Man fährt mit dem Zug von Magdeburg nach Hohenwulsch, steigt dort aus dem Zug aus und fährt von dort aus mit dem Auto weiter. In dem Fall wird der gleiche Preis gezahlt, wie als wenn ich von Hohenwulsch nach Bismark mit dem Bus weiterfahren würde.

Dafür erhält der Kreistag 120.000 € von der NASA um die Inanspruchnahme eines Busses auszugleichen.

Herr Luksch wirft ein, dass es bei einer Ablehnung des Konzeptes auch zu keinem weiteren Ausbau der Buslinien geben wird.

Herr Stoll erklärt, dass die Schließung des Bahnhaltepunktes vermutlich erst in fünf Jahren stattfinden wird, wenn das Konzept nicht beschlossen wird.Ein Konzept für den ÖPNV im ländlichen Raum muss sowieso in den nächsten Jahren erstellt werden. Es wurde häufig nachgefragt, ob der Verkehr bei einer Ablehnung des Konzeptes nicht auch durch den ÖPNV abgedeckt werden könnte. Dazu ergeht morgen ein Schreiben an alle Kreistagsmitglieder, in dem eine, nicht endgültige, Rechnung vorgestellt wird. Laut dieser Rechnung, welche wirklich aufgrund des langen Zeitraumes nicht sicher ist, müsste der Landkreis dafür 300.000 € pro Jahr ausgeben. Die Rechnung wurde aufgrund der heutigen Tarife mit stendalbus aufgestellt. In den nächsten Jahren kann sich dabei noch vieles ändern.

Herr Schönwald teilt mit, dass man bei einer Summe von 270.000 € pro Jahr und den Fahrten, die dort stattfinden, für jeden Fahrgast circa 50,00 € ausgegeben werden. Allerdings ist es für die Zukunft auch wichtig Haltestellen vorzuhalten, die den Überregionalverkehr sicherstellen.

Für Frau Radtke steht außer Frage, dass die Infrastruktur auf den Dörfern verbessert werden muss. Das Geld sollte in den Busverkehr investiert werden, da nur eine geringe Menge den Bahnhaltepunkt in Steinfeld nutzt. Der Busverkehr sollte daher optimiert werden.

Frau Theil vermutet, dass mit einer Aufwertung eines Bahnhaltepunktes mehr Fahrgäste diesen nutzen würden.

Herr Luksch spricht das Beispiel in Glöwen an, wobei durch eine einmalige Zahlung ein neuer Parkplatz gebaut wurde. Dadurch hält die Bahn weiterhin regelmäßig dort an.

Da es keine weiteren Fragen gibt, stellt Herr Prange die Vorlage zur Abstimmung.