Sitzung: 15.09.2010 Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Landwirtschaft und Tourismus
Herr Rößler begrüßt die Anwesenden und bedankt sich für die Einladung.
Herr Rößler stellt sich vor: „Mein Name ist Uwe Rößler, ich bin Geschäftsführer der Regionalverkehrsbetriebe Westsachsen GmbH (RVW), unser Unternehmen hat hier im Landkreis Stendal den Zuschlag für ÖPNV-Leistungen erhalten. Weiterhin bin ich der Regionalleiter für die gesamten neuen Bundesländer der Unternehmensgruppe Rhenus veniro, bin 44 Jahre alt, wohne nördlich von Berlin, bin gleichzeitig verantwortlich für die beiden Verkehrsbetriebe in Zwickau. Soviel zu meiner Person.“
Herr Rößler stellt nun das Unternehmen anhand einer Präsentation vor.
Zu den Kunden der Rhenus veniro zählt der Landkreis Stendal als Auftraggeber, die NASA und die Fahrgäste. Die RVW GmbH, als 100%-ige Tochtergesellschaft von Rhenus Veniro GmbH und Co. KG, wird in den nächsten 7 ½ Jahren Dienstleister für die vorgenannten 3 Kunden sein. Das Unternehmen wird hier im Landkreis unter der Marke „stendalbus“ auftreten.
Seit 2003 erbringt das Unternehmen im Landkreis und in der Stadt Zwickau den ÖPNV. Der Landkreis Zwickau hat im Jahr 2009 vorfristig den Verkehrsvertrag mit dem Unternehmen bis 2014 verlängert, was einen großen Vertrauensbeweis dem Unternehmen gegenüber beweißt.
Das Unternehmen bedient im Landkreis Zwickau ca. 4 Mio. Fahrplankilometer, davon ca. 1 Mio. in der Stadt Zwickau selbst. Auf diesen Kilometern werden ca. 6. Mio. Fahrgäste mit 90 Fahrzeugen und durch ca. 170 Beschäftigte befördert.
Weiterhin spricht für das Unternehmen: Die Stadt Zwickau hat die Betriebsführung ihres kommunalen Verkehrsbetriebes europaweit ausgeschrieben. Im Ausschreibungsverfahren haben sich die Regionalverkehrsbetriebe Westsachsen GmbH durchgesetzt und sind somit seit 2008 bis 2024 technischer und kaufmännischer Betriebsführer für das kommunale Unternehmen.
Zur Leitung im Landkreis Stendal gehören als Geschäftsführer Herr Rößler, als Prokuristin Frau Martini, als Betriebsleiter Herr Schneider. Vor Ort zur Mannschaft gehören als operativer Betriebsleiter Herr Schröter sowie Frau Knospe, Frau Heim und Frau Beese in der Mobi-Zentrale.
Der Forderung des Landkreises Stendal in bezug auf die Einbindung regionaler Subunternehmer wurde nachgekommen. Es liegen bereits Vorverträge vor. Folgende Partner stehen bereits fest: Altmark Bus GmbH Stendal, Bauz Bus GmbH Schollene, Omnibusbetrieb Heeder Seehausen, Fa. Tietze Dessau, Fa. Lösch Staats, Klötzer Verkehrsgesellschaft mbH und diverse Taxiunternehmen. Zwei Ausschreibungen sind z. Zt. noch nicht abgeschlossen.
Einige Neuerungen werden in bezug auf das Liniennetz umgesetzt. So z.B. werden die Liniennummern vereinheitlicht, d.h. im Landkreis Stendal werden 900-er Linien verkehren.
Alle Orte des Landkreises Stendal sind an das Liniennetz angebunden. Die Hauptachsen Seehausen-Osterburg-Stendal sowie Stendal-Bismark sind gestärkt worden und 15 neue Haltestellen werden eingerichtet, einige Haltestellen werden umbenannt.
Ab 01.11.2010 wird ein Zonentarif den bisherigen entfernungsabhängigen Tarif ersetzen.
Anhand eines Tarifwabenplanes ist der Tarif für den Fahrgast einfach ermittelbar und die aus dem Regionalverkehr in Stendal ankommenden Fahrgäste können somit den Stadtverkehr von Stendal gleich mitnutzen.
Weiterhin wird es ein vielfältiges Tarifsortiment geben, welches auf die individuellen Bedürfnisse der Fahrgäste zugeschnitten ist.
Das künftige Leistungsvolumen von ca. 6 Mio. Fahrplankilometer setzt sich aus den Festbus- und Rufbuskilometern des Stadt- und Regionalverkehr sowie der Landeslinie (605 Tkm) zusammen. (Stadtverkehr 514 Tkm = Festbus 409 Tkm + Rufbus 105 Tkm und Regionalverkehr 4.840 Tkm = Festbus 2600 Tkm + Rufbus 2240 Tkm)
Für eine nachfrageorientierte Mobilitätssicherung in Zeiten und Gebieten mit schwacher Nachfrage wird das Rufbussystem eingeführt. Dieser Rufbus ist jedoch fahrplangebunden, d.h. man kann ihn nur rufen, wenn er auch im Fahrplan steht. Auch wenn er von der Haltestelle bis vor die Haustür fährt soll kein Wettbewerb zum Taxi entstehen. Die Anmeldung ist 1 Stunde vor Fahrtantritt notwendig, an Wochenenden gelten Sonderregelungen.
Die Mobilitätszentrale hat ihren Standort im Bahnhofsgebäude Stendal und hat Mo.-Fr. von 7.00-18.00 Uhr und am Sa. von 8.00-12.00 Uhr geöffnet. Die Aufgaben dieser Zentrale liegen in der Kundenbetreuung, Fahrplanauskunft und Fahrscheinverkauf.
Herr Rößler beendet seine Vorstellung mit der Information, dass die Kommunikation zwischen Landkeis und Unternehmen sehr gut und zufriedenstellend für beide Seiten verläuft. Anfang Oktober gibt es die ersten Fahrplaninformationen im INSA sowie gemeinsame Presseinformationen. Mitte Oktober eröffnet die Mobilitätszentrale und somit beginnt der Verkauf der Fahrplanbücher. Weiterhin sind ab Ende Oktober Informationen zu den Änderungen in den Bussen geplant.
Herr Rößler bedankt sich für die Aufmerksamkeit und steht für Fragen zur Verfügung.
Herr Krüger bedankt sich bei Herrn Rößler und erteilt Herrn Wiese das Wort.
Herr Wiese fragt, ob der Wabentarifplan so wie auf der Karte feststeht?
Herr Rößler bejaht die Frage und sagt, dass dieser Wabenplan Bestandteil der Ausschreibung war. Und erklärt weiter, dass durch den Tarifwabenplan versucht wird eine Tarifgerechtigkeit herzustellen. Der Fahrgast zahlt die zu durchfahrenden Waben.
Herr Tögel fragt noch mal nach den festen Mitarbeitern vor Ort in Stendal.
Herr Rößler nennt diese (wie oben benannt) noch einmal.
Herr Tögel möchte gern wissen, mit wie viel Bussen z.B. Altmark Bus vertraglich einsteigt.
Herr Rößler kann zu 3 abgeschlossen Losen sagen, dass
Altmark Bus mit ca. 16 Fahrzeugen beteiligt sein wird.
Herr Tögel fragt, ob durch die Stärkung der Landeslinie Seehausen-Osterbug-Stendal ein zusätzliches Problem durch den Parallelverkehr zur Regionalbahn entsteht.
Herr Rößler weißt darauf hin, dass der Zug ja gar nicht wie der Bus jeden Ort des Landkreises bedienen kann. Es gab große Annäherungen zwischen NASA und dem Unternehmen. Ein nebeneinander herfahren von Zug und Bahn wird es hier nicht geben.
Herr Wulfänger merkt an, dass es Abstimmungsrunden zwischen NASA und Busunternehmen gab.
Herr Rößler ergänzt: Und die NASA hat den Plänen zugestimmt.
Herr Tögel fragt nach, ob das Unternehmen hinsichtlich der Probleme einiger Gemeinden im Rahmen der Beteiligung an den Fahrplänen, was die Abfahrtzeiten betrifft, optimistisch zur Findung einvernehmlicher Lösungen ist.
Herr Rößler: Einige Probleme konnten heute schon aus dem Weg geräumt werden, weil sich herausstellte, dass Missverständnisse vorlagen. Es gibt aber auch Problemlösungen, wo wir sagen, hier muss die Politik in den einzelnen Ortschaften mit an den Problemlösungen suchen.
Herr Krüger bedankt sich und schließt die gemeinsame Sitzung.