Frau Dr. Paschke: Der Kreistag hat beschlossen, dass im November 2011 eine Konferenz zur Integration von Zugewanderten stattfindet. In diesem Zusammenhang sollten konkrete Vorschläge aus den Ausschüssen erarbeitet werden zur Umsetzung des Rahmenplanes zur Integration von Zugewanderten im Landkreis Stendal.

 

Frau Bischoff: Die Umsetzung der Handlungsempfehlungen aus dem Rahmenplan ist eine Querschnittsaufgabe. Der Kreistag des Landkreises Stendal hat den Rahmenplan beschlossen. Im Land Sachsen-Anhalt ist er der einzige Landkreis, der über einen beschlossen Rahmenplan verfügt. Auf der Fachtagung gilt es nun konkrete Handlungsempfehlungen im Rahmen des Integrationsplanes zu erarbeiten. Dafür benötigen wir die unterschiedlichsten Netzwerkpartner

z. B. Schulen, Feuerwehr, Vereine, Politik und Verwaltung. Wir haben für die Fachtagung auch den Verein „Miteinander“ eingeladen, der bestimmten Themen sprechen wird. Jeder sollte für sich überlegen, wie die Handlungsempfehlungen aus dem Rahmenplan umgesetzt werden können. Eine Überlegung für die Verwaltung wäre z. B., dass ein Leitbild zur interkulturellen Öffnung entwickelt wird. 

Die Schwerpunkte des Rahmenplanes sind Spracherwerb und Bildung, Arbeitsmarkt und Ausbildung, Partizipation und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Die einzelnen Schwerpunkte werden in Workshops besprochen. Auf dieser Konferenz sollen kurzfristige, mittelfristige und langfristige Handlungsziele gesetzt werden. Es ist schade, dass die Unternehmer im Landkreis Stendal noch nicht für diese Aufgabe gewonnen werden konnten. Der Termin der Konferenz ist der 02.11.2011 in der Zeit von 14:00 Uhr bis 17:30 Uhr beim Landkreis Stendal im Raum Stendal.

 

Frau Paschke: Ich möchte darauf hinweisen, dass der Termin ab 14:00 Uhr ungünstig ist, wenn die Beteiligung von Kindertagesstätten, Schulen und Abgeordnete erwünscht ist.

 

Frau Dr. Paschke: Ich sehe bei der Umsetzung des Rahmenplanes zwei Bereiche zum Einen die Verwaltung und zum Anderen die Kreistagsmitglieder und ihre Ausschüsse.

Für die Verwaltung könnten aus dem Rahmenplan Handlungsempfehlungen abgeleitet werden, hinsichtlich der Einstellung von geeigneten Bewerbern mit Migrationshintergrund und der Ausbildung von Jugendlichen. Auf Landesebene wird dieses bereits praktiziert z. B. werden Polizisten mit Migrationshintergrund eingestellt.

Im Bereich der Verwaltung und der Politik müsste zukünftig mehr Fortbildung stattfinden, da man wenig mit dieser Problematik vertraut ist. Bei älteren Aussiedlern sehe ich Anknüpfungspunkte für die Arbeit und Mitarbeit in der Kreisseniorenvertretung. Die Frauen des Kreistages laden zur Begegnung Frauen mit Migrationshintergrund ein, um sich Anregungen zu holen. Die Verwaltung könnte Ausstellungen und Veranstaltungen zu fremden Kulturen in das Haus der Kreisverwaltung holen. Die Verwaltung sollte Überlegungen anstellen, ob weitere Familien dezentral untergebracht werden können. Am Wochenende fand eine Ausbildungsmesse statt. Diese Messe war sehr gut besucht, leider haben sich nur wenige Jugendliche mit Migrationshintergrund und deren Eltern dafür interessiert.  Diesen Personenkreis sollte man mehr motivieren an solchen Messen teilzunehmen. Auch die Unternehmen müssten dafür sensibilisiert werden, auch Schulabgänger mit Migrationshintergrund einzustellen.

Die Ergebnisse der Konferenz sollten abgewartet werden und diese Drucksache zu einem späteren Zeitpunkt aufgerufen werden.