Frau Müller erläutert
die DS-Nr. 282/2011. Die Maßnahme läuft seit 2006, nach wie vor mit guten
Erfahrungen. Das Jobcenter und wir als Jugendamt wollen die Weiterführung der
Maßnahme, auch unter den Bedingungen, die wir bisher hatten. Wir haben uns
entschieden, nicht im Einzelfall zu bescheiden, sondern in Abstimmung mit dem
Jobcenter geeinigt, dass der Landkreis den Sozialpädagogen bezahlt und den
anderen Teil übernimmt das Jobcenter.
Herr Zimmermann
fragt, wie lange die Jugendlichen durchschnittlich die Einrichtung besuchen.
Durch Frau Panse wird die Frage beantwortet: Sie können bis zu
einem Jahr die Einrichtung besuchen, wobei der Durchlauf sehr verschieden ist.
Ziel ist: Integration, Stabilisierung der Jugendlichen und wenn eine
Alternative für diese Maßnahme gefunden wird, geht das natürlich immer vor. Wir
hatten aber auch schon die JVA als Alternative.
Frau Mertens: Die
Zeitdauer wird auch im Einzelfall entschieden durch den Fallmanager oder Vermittler,
der den Jugendlichen betreut, es wird festgelegt, was ist die Zuweisungsdauer,
dann wird geguckt, wie und welche Fortschritte hat der Jugendliche erzielt, was
ist die nächste Maßnahme, manchmal ergibt sich durch die Arbeit mit dem
Jugendlichen auch erst ein Bedarf.
Herr Dr. Kühn fragt
nach der Teilnehmerzahl, aufgeführt sind 57 Teilnehmer, aber für 25 ist es nur
zugelassen.
Das beantwortet Frau Mertens. Es gibt eine sehr hohe Fluktuation
– wir haben sehr viele Abbrecher.
Auf Frage von Herrn Dr. Kühn, wie die Jugendlichen (meistens aus
Stendal) nach Hindenburg kommen, antwortet Frau Panse, dass die
Jugendlichen den ÖPNV nutzen. Das ist für die Jugendlichen auch ein
Lernprozess. Wenn Jugendliche nicht oder zu spät kommen, muss das
nachgearbeitet werden, da führen wir eine Liste drüber.
Frau Mertens: Es
gibt auch Leistungskürzungen, da wird ganz intensiv mit gearbeitet. Die
Jugendlichen sollen dadurch lernen, dass Entscheidungen auch Konsequenzen
haben. Deswegen auch das bei den Jugendlichen nicht so beliebte
„Wiederzuweisen“ – das machen wir ganz bewusst, dass der Jugendliche sich
dieser Situation nicht entziehen kann und sich wieder stellen muss.
Herr Dr. Kühn frage
nach dem „Drug Wipe“-Test und nach dem „kontrollierten Trinken“
Frau Panse erläutert,
warum und wie der Test durchgeführt wird, dass es Kontrollen gibt und sogar
auch mal der Drogenhund kommt.
Frau Panse ist „Trainer für kontrolliertes Trinken und für Kontrolle im
selbstbestimmten Substanzmittelkonsum“. Das ist ein ganzes Programm und hat
seinen Bestand in der Suchtarbeit.
Auch die Arbeit mit den Simulationsbabys ist sehr wichtig. Der
Kinderwunsch besteht oft, aber die Kompetenz bei den jungen Eltern ist noch
nicht so sehr ausgereift. In dem Baby ist ein Chip, und da kann man die
Behandlung über den ganzen Tag hinweg ablesen. Eine junge Frau z. B. hat das im
vergangenen Jahr gemacht, sie musste den Tag über „Mutti sein“, und hatte dem
Kind z. B. 18 „Genickbrüche“ zugefügt.
Herr Dr. Kühn lässt
über die DS-Nr. 282/2011 abstimmen. Die Vorlage wird einstimmig beschlossen.