Sitzung: 25.04.2012 Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Landwirtschaft und Tourismus
Zusatz: Geschäftsführer Herr Bosse
Herr Bosse begrüßt die Gäste und beginnt sein Unternehmen vorzustellen: Bei uns beginnt die Hauptarbeitszeit zwischen 15 und 16 Uhr – produziert wird bis Mitternacht, um dann die Filialen bis Sondershausen und Delitsch im Süden, im Osten bis hinter Berlin, im Westen bis Braunschweig und im Norden bis Perleberg rechtzeitig mit Frischwaren zu beliefern. Unser mittelständisches Unternehmen mit momentan 129 Filialen beschäftigt 784 Mitarbeiter, die meisten davon im Vertrieb. Die Thematik familienfreundliche Arbeitszeiten ist bei uns ein großes Thema, weil der Kunde bis 22.00 Uhr einkaufen darf und möchte. Es ist jedoch schwierig Mitarbeiterinnen zu finden, die es gut finden zwischen 20 und 22 Uhr die Kasse zu bewachen, denn Umsätze werden zu dieser nicht erzielt. Einerseits wird zur Zeit diskutiert, dass Lebensmittel nicht weggeworfen werden sollen, andererseits werden wir gezwungen, aufgrund der Mietverträge und der Mietbedingungen, die Regale bis 22 Uhr gut zu bestücken und somit gezwungen sind Lebensmittel wegzuwerfen. Die Retoureware liegt bei ca. 10-15 %. Jedoch führen wir diese Ware dem Naturkreislauf wieder zurück, d.h. diese Ware wird zu Tierfutter verarbeitet.
2005 hat die Familie Bosse das mittelständische Unternehmen gemeinsam mit dem Schwesterunternehmen „Salzwedler Baumkuchenbetriebe“ erworben und engagiert sich in der Region, für die Unternehmen und vor allem für seine Mitarbeiter. Als Familienbetrieb ist es das Ansinnen gemeinsam mit den Mitarbeitern das Unternehmen voranzubringen.
Das Soziale, das Ökologische, das Kommunale, das Gesellschaftliche – spielen im Unternehmen eine große Rolle. Wir wollen nicht nur darüber reden, sondern es leben. So beziehen wir beispielsweise von den Stadtwerken Magdeburg Naturstrom und von Stadtwerken Stendal neutrales Erdgas. Wir verwenden wiederverwendbares Verpackungsmaterial und arbeiten mit Wärmerückgewinnung. So können wir sagen: Unser Bestreben ist es, damit nicht nur nach Außen zu protzen, sondern es auch unseren Mitarbeitern beizubringen, uns Umweltschonend zu verhalten. Voraussetzung ist dabei der wirtschaftliche Erfolg.
Auch dafür wurde uns im vergangenen Jahr der Wirtschaftspreis Altmark verliehen.
Es gestaltet sich jedoch immer schwieriger, geeigneten Nachwuchs zu bekommen. Vor einigen Jahren kamen noch zwischen 400 und 500 Bewerber auf die 15 bis 20 Lehrstellen. In diesem Jahr sind es nur 82 Interessenten. Und nicht immer sind alle vom Kopf her für eine Ausbildung auch wirklich geeignet. In der Vergangenheit gehörten in der Regel ständig gut 80 Azubis zur Firma, perspektivisch wird sich die Zahl wohl so bei 60 einpendeln. Dabei wären durchaus weitere jüngere Mitarbeiter wünschenswert. Das Durchschnittsalter in unserem Unternehmen liegt derzeit bei 49 Jahren. Auch deshalb bin ich ein großer Befürworter der A 14.
Es folgt die Besichtigung der Produktionsstätte.