Herr Woitek, Privatperson und interessierter Bürger, auch am Geschehen der Kreissparkasse Stendal, bemerkt, dass die Thematik Kreissparkasse lange genug durch die Medien im negativen Sinne ging. Ich finde es sehr schade, dass sich unsere Politiker so vor den Karren spannen lassen. U. a. unsere Bundestagsabgeordnete Katrin Kunert, die meines Wissens nach auch im Verwaltungsrat tätig ist. Ich habe mir gestern sämtliche Protokolle ausgedruckt, die zu finden waren. Das was in der Kreissparkasse geschehen ist, mag vielleicht nicht rechtens gewesen sein. Aber ich arbeite im Bereich der Justiz und weiß, dass solange keine Anklage erhoben ist, jemand nur als Angeschuldigter gilt.

 

Warum wurden die Dokumente, letzter Stand 21.11., gestern also, geändert? Hierbei handelt es sich um die Protokolle zu Niederschriften der Jahresabschlüsse 2009 bis 2011 für die Kreissparkasse. In einem mir vorliegenden Dokument für den Jahresabschluss 2010, datiert mit dem 30.06.2011, hat Frau Jöntgen, jetzige Vorstandsvorsitzende, unterschrieben. Amtsantritt von Frau Jöntgen war im Juli 2010. Dann ist Herr Laser verstorben. Es waren praktisch nur noch Herr Burmeister und Frau Jöntgen vorhanden. Herr Burmeister ist dann sehr lange krank gewesen und sie war in dieser Zeit alleine amtierend, also von 2011 an. Das, was von Herrn Rath jetzt hoch gespielt wird mit irgendwelchen Autos, interessiert eigentlich keinen Menschen, denn es ist noch kein einziger vernünftiger Leserbrief seitens der Kundschaft der Sparkasse in der Zeitung gewesen. Frau Jöntgen hätte seit 2011 schon aktiv werden können, weil sie ja die Alleinige war. Warum ist sie erst 2013 tätig geworden? Warum bringt sie so viel Unruhe in die Stadt Stendal. Warum geht Frau Kunert, die auch regelmäßig Geld von der Sparkasse bekommen hat, mit Schecks zu Vereinen und sagt, dass ist nicht ihr Geld, das ist das Geld, was sie von der Sparkasse bekommt. Warum lässt sie sich da vor den Karren spannen als Bundestagsabgeordnete? Und was richtet sie unten den Angestellten vielleicht an? Es haben viele Politiker und auch andere Nutzen von der Sparkasse gehabt. Nun zeigen sie mit dem Finger und verurteilen. Vielleicht sollte man bei der Sparkasse einfach mal Ruhe einkehren lassen und sachlich an die Sache heran gehen und eine Aufklärung herbei bringen. Es sind betriebsinterne Dinge veröffentlicht worden. Das kann nur ein ganz enger Kreis gewusst haben. Normaler ist das eine Strafanzeige wert gegenüber denjenigen, sprich Unbekannt, die Betriebsinternes veröffentlicht haben.

 

Der Vorsitzende erklärt, dass er jetzt nicht die Frage weitergeben kann, ob Dokumente zum Jahresabschluss mit dem Datum von gestern geändert wurden. Das kann sicher hier keiner beantworten. Ich kann nur sagen, dass der Landrat dieses prüfen wird und Ihnen eine Antwort gibt. Der Vorsitzende bittet Herrn Woitek, die Dokumente dem Landrat zu übergeben, damit dieser dies prüfen kann. 

 

Herr Schattke fragt erstens, ob nicht auch für einen Sparkassendirektor solange die Unschuldsvermutung gilt, bis er verurteilt ist und nicht, dass er in der Öffentlichkeit derart demontiert wird, wie es teilweise über die Presse erfolgt?

 

Zweitens fragt er, ob in der Sparkasse von 2010 bis 2012 kein Vieraugenprinzip galt, obwohl dieses bei Banken üblich ist?

 

Frage Nr. 3 bezieht Herr Schattke auf den Verwaltungsrat. Wenn ich die Vorwürfe in der Zeitung lese, dann frage ich mich, wann tritt der Verwaltungsrat zurück?

 

Der Landrat antwortet zur Unschuldsvermutung, dass dies so ist. Solange niemand verurteilt ist, ist er unschuldig. Das steht außen vor. Bezüglich der Veröffentlichungen, die für die Medien heraus gegeben wurden, da muss man mit den Medien sprechen.

 

Zum Verwaltungsrat möchte ich nachher in meinem Bericht noch etwas sagen.

 

Frau Kunert sagt an Herrn Woitek gerichtet, ich weiß nicht, vor welchen Karren ich mich habe spannen lassen. Richtig ist, dass ich Mitglied des Verwaltungsrates bin. Aber ich bin es nicht in der Person als Bundestagsabgeordnete, sondern ich bin neben anderen Kreistagsmitgliedern seinerzeit durch den Kreistag in den Verwaltungsrat gewählt worden. Ich würde aber auf jeden Fall anregen, da diese Problematik ein sehr großes öffentliches Interesse hat, dass man die Information des Landrates zum Verwaltungsrat in die Öffentlichkeit zieht. Es gibt nichts, was nicht schon in der Zeitung gestanden hat. Vielleicht hätte Herr Woitek mal ganz konkret sagen können, vor welchen Karren ich mich spannen lasse. Natürlich gilt die Unschuldsvermutung. Wenn man als Verwaltungsrat einen Bericht gelesen hat, der erdrückende Indizien zu Tage tritt, und man dies der Staatsanwaltschaft überlässt, dann gehe ich aber nachwievor sehr kritisch damit um. Ja, es gilt die Unschuldsvermutung. Aber ich habe nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht, kritisch mit diesen Dingen umzugehen. Und da beschönige ich überhaupt nichts. Ich stelle nur leider fest, dass es Leute gibt, die versuchen, die ganze Problematik zu bagatellisieren. Und das ist ein großes Problem. Und ich halte es auch für ein Problem, dass ein Stadtrat, der überhaupt nichts mit dem Verwaltungsrat zu tun hat, jetzt auch noch die nächste Kiste aufmacht, nämlich die Vergütung von Leuten, die in der Sparkasse arbeiten. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Ich würde es jetzt als Antrag formulieren, dass wir die Information zum Verwaltungsrat öffentlich machen. Wir haben nichts zu verbergen. Es hat einen Stand erreicht in der Öffentlichkeit, da müssen wir nicht um den heißen Brei reden. Wir sollten auch die Fragen der Landwirte hier offen und ehrlich beantworten.

 

Herr Woitek äußert, es war auch nur erwähnt, dass Frau Kunert im Bundestag sitzt und da auf mehreren Hochzeiten tanzt. Vor den Karren spannen – damit meinte ich eigentlich mehr oder weniger den Bericht im MDR. Beim Bericht habe ich feststellen können, dass das nicht unbedingt unverhofft war. Es war schon eine organisierte Sache. So hatte ich den Eindruck. Und das kann irgendwo nicht sein oder man hält sich dann zurück. Dafür haben wir ja Herrn Wulfänger. Der hätte vielleicht den Bericht oder eine Stellungnahme abgeben können. Aber nicht als Frau Kunert, als Verwaltungsratsmitglied, die dort selbst tätig war. Das hätte man dem Vorsitzenden überlassen sollen.

 

Weitere Wortmeldungen bestehen nicht.